Jedes Jahr wieder liegen diese Formulare auf dem Tisch. Und wir sind es leid.
„Zucht“- und „Mast“-Schweine gibt es im Land der Tiere nicht. Ebenso wenig Schafe und Ziegen, die zur Fleisch-, Milch- oder Nachwuchsproduktion gehalten werden – sie dienen nicht einmal der Befriedigung eines „Hobbys“, sondern leben, um zu leben.
Formulare und Verordnungen rund um die Haltung von Tieren, die viele heute noch als „Nutztiere“ betrachten und ausbeuten, kennen keine Schweine, Schafe, Ziegen und andere „nutzbare Tieren“, die eben nicht für menschliche Zwecke genutzt werden. Trotzdem müssen auch wir die Tiere, die bei uns als „Nicht-Nutztiere“ leben, melden – die Formulare geben allerdings keine Möglichkeit, es wahrheitsgemäß zu tun. Nicht als Nutztiere lebende Tiere wie Schafe, Ziegen und Schweine sind dort nicht vorgesehen.
Jedes Jahr nicht nur für uns wieder die „Herausforderung“, Formulare so „umzumalen“, dass wir wahrheitsgemäße Angaben machen können. Es gibt im Land der Tiere einfach Schweine. Keine Zuchtschweine, keine Mastschweine. Einfach Schweine, die leben, um zu leben. Am Ende gibt irgendwer bei der „Regionalstelle“ dann die Daten ins System ein – und die Angaben entsprechen nicht mehr dem, was wahr ist. Dass es Tiere sind, die keine „Nutztiere“ sind.
Wenn wir Zeit und Energie hätten, würden wir die Pflicht, die bei uns lebenden Tiere nach „Viehverkehrsordnungs-Vorgaben“ melden zu müssen, wegklagen – zumindest eine Spalte „die Tiere leben einfach so und werden nicht genutzt“, dürften Formulare zu „Bestandsmeldungen“ wie diese enthalten. Wer die Kompetenz, Energie und Zeit hat: wir wären dankbar, wenn es uns jemand abnimmt. Und irgendwann der Tag kommt, wo selbst in den letzten Verordnungen angekommen ist, dass es Schweine gibt, die einfach leben, um zu leben.
Denn das ist längst Realität.