Selbstverständnis

Manche Tiere lieben und verwöhnen wir, wir sprechen mit ihnen, sind uns sicher, dass sie uns verstehen, teilen mit ihnen unser Leben – und andere zwängen wir zu Tausenden in enge Ställe, nutzen, essen und töten sie. Während Hunde und Katzen heute den Status von Freunden und Familienmitgliedern haben, deren Leidensfähigkeit, Intelligenz und Recht auf Unversehrtheit nicht in Frage gestellt wird, werden andere – allen voran Millionen Tiere in der industrialisierten Massentierhaltung – als Ware ohne Rechte behandelt.

Diskussionen um Schweine, Hühner, Puten und andere sogenannte „Nutz“tiere und ihre heute immer mehr in der öffentlichen Kritik stehende Haltung und Nutzung beschränken sich inhaltlich oft darauf, wie die Leiden der Tiere vermindert, Tiere aber trotzdem genutzt und für die Lebensmittelproduktion getötet werden können. Sämtliche Tierschutzinitiativen von Politik und Tierschutzorganisationen ändern die Situation der Tiere jedoch seit Jahrzehnten nicht. Die klassischen Tierschutzstrategien vermögen nicht, die Tiere vor Leiden zu bewahren und die Situation der Tiere wird sich nicht wesentlich verbessern, solange die moralische Fragestellung nach der Rechtmäßigkeit ihrer Nutzung und ihres Todes für menschliche Zwecke ausbleibt.

Eine Chance für alle

Betrachten wir jedoch Tiere – nicht nur einige willkürlich ausgewählte wie Hunde und Katzen – als empfindungs- und denkfähige Individuen mit eigenen Bedürfnissen und Rechten, ergibt sich eine völlig neue Chance: die für ein gewaltfreies Mensch-Tier-Verhältnis, von dem alle profitieren können. Das Land der Tiere möchte seinen Teil dazu beitragen, „Tierschutz“ neu zu überdenken, willkürliche Grenzen zwischen verschiedenen Spezies abzubauen, das Recht auf Unversehrtheit Aller anzuerkennen und den Tierrechtsgedanken zu verbreiten.

Was bedeutet für uns Tierschutz?

Ernst gemeinter Tierschutz schließt das Essen oder anderweitiges Nutzen von Tieren kategorisch aus: Jemanden schützen, aber zugleich („artgerecht“) einsperren und („human“) töten zu wollen, ist ein Widerspruch in sich. Einen Ansatz, die Ausbeutung der Tiere zu reformieren und somit im Grundsatz beizubehalten, verfolgen wir aus diesem Grunde nicht. Unsere Forderungen sind somit abolitionistisch. Wir setzen uns für eine vegane Lebensweise als unmittelbarste praktische Umsetzung des Tierrechtsgedankens ein, wobei wir „vegan“ als das Ideal verstehen, die Ausbeutung von Tieren – einschließlich Menschen – sowie der Umwelt durch das eigene (Konsum-)Verhalten zu vermeiden.

Wir retten Tiere aus der Anonymität der Tierindustrie, geben ihnen ein sicheres Zuhause und erzählen ihre meist sehr berührenden Lebensgeschichten über die unterschiedlichsten öffentlichen Kanäle und zu unseren Öffnungszeiten vor Ort. Damit möchten wir die Empathie der Menschen, die alle in sich tragen, fördern und auf alle Tiere erweitern und so einen breiten gesellschaftlichen Konsens herstellen, der die Nutzung von Tieren ausschließt.

Tierrechte umfassen Menschenrechte

Nach unserem Verständnis darf niemand aufgrund der Spezieszugehörigkeit, Herkunft, des Geschlechts oder anderer Merkmale als minderwertig betrachtet bzw. behandelt werden. Menschenrechte sind für uns untrennbarer Bestandteil der Tierrechte. Wir vertreten keine parteipolitische oder religiöse Weltanschauung. Personen und Gruppierungen mit sexistischen, homophoben, rassistischen, antisemitischen oder anderweitig diskriminierenden Hintergründen sind bei uns als Teilnehmende an Veranstaltungen oder Arbeitstagen unerwünscht.

Transparenz ist uns wichtig: Hier geht es zu unserem Tätigkeits- und Finanzbericht.