Es ist der Preis fürs Hühnerei. Das Leben eines Huhns.
Über 300 Eier in einem Jahr legt eine „Legehenne“ heute laut Produktkatalog der Herstellerfirma. Sie leiden unter anderem unter Problemen wie diesem: Schichteier. Eier, die sich anstauen, im Huhn mumifizieren – und mit ganz viel Glück schafft es das Huhn, solche Schichteier wie diesen „grünen Gummialien“ unter Schmerzen loszuwerden und zu überleben.
Frau Meier, die Letzte.
Die letzte Überlebende von sechs geretteten Legehennen. Grade erst drei Jahre alt – ein „normales Huhn“ hat eine Lebenserwartung von bis zu 15 Jahren. Ähnlich viele Eier legt ein „normales Huhn“ pro Jahr. Nicht 300. Frau Meier lief seit einigen Tagen nur humpelnd. Bei „Legehennen“ wie ihr ist der naheliegende Gedanke, dass sich das Huhn vielleicht das Bein verstaucht hat, nicht naheliegend. Viel wahrscheinlicher, dass Tumore, Eier, die nicht herauskommen, sich anstauen, im Huhn zerbrechen, nicht vollständig ausgebildet werden und verklumpen und begleitende Entzündungen so auf die Nerven drücken, dass es humpelt. Schmerzen hat. Vielleicht daran stirbt.
So wie die anderen fünf Meiers, die wir zusammen mit ihr aus einer „Legehennenhaltung“ (übrigens Bio-Freiland-Haltung „beim Bauern von nebenan“) vor der Schlachtung retten konnten. Sie sind alle tot. Gestorben an dem, wofür sie gezüchtet wurden: Eierproduktion. Ihre Körper haben einfach kapituliert.
Drückt die Daumen für die letzte Frau Meier. Sie ist in tierärztlicher Behandlung, bekommt Medikamente, die weitere Eierproduktion ist mittels Hormonen gestoppt. Frau Meier war heute ein paar Schritte draußen in der Sonne. Hoffentlich hat sie noch die Chance auf ein bisschen mehr Leben, ohne „Legehenne“ zu sein.
Weiterführende Links:
ariwa.org/bio-legehennenhaltung
biowahrheit.de/legehuehner
