Wildschwein Resi wurde vor zwei Jahren in Süddeutschland geboren. Und dann geschah kurz danach das Unglück: sie verlor ihre Familie. Ob ihre Mutter starb oder flüchten musste und Resi zurückblieb, weil sie mit den anderen nicht mithalten konnte, weiß niemand. Resi war grade ein paar Tage alt, hatte keine Chance, allein zu überleben. Als sie gefunden wurde, lag sie krank in einem Straßengraben.
Sie hatte Glück und kam zu Menschen, die sie aufzogen. Ihre Ersatzfamilie bestand aus Menschen, Hunden und anderen Tieren. Eine Lösung für Resis Zukunft, wo sie Schwein unter Schweinen sein könnte, gab es nicht. Die Platzsuche ihrer Ersatzeltern verlief ergebnislos und erkenntnisreich. Denn natürlich war naheliegend, bei Wildgehegen und Tierparks nachzufragen, ob jemand Resi aufnehmen würde. Doch dann mussten ihre Menschen feststellen, dass sie damit Resis Leben gefährden würden. Denn auch in Wildgehegen wird gejagt: die Tiere leben dort als „wilde Nutztiere“ und regelmäßig werden „überzählige“ Tiere aus den Gehegen „herausgeschossen“.
Resi hatte Glück. Sie konnte einen der leider sehr wenigen Lebensplätze ergattern, die es für handaufgezogene Wildschweine überhaupt gibt. Ihr Köfferchen packen und ins Land der Tiere einziehen, wo schon eine fast gleichaltrige Freundin auf sie wartete.
Die beiden Wildschweinwaisen leben seitdem unzertrennlich im Land der Tiere. So „menschenzugetan“ sie auch geblieben sind, sie sind vor allem eins: Wildschweine! In Gefangenschaft können Wildschweine übrigens 15-20 Jahre alt werden.