Für die Schließung aller Schlachthäuser – und Mastanlagen Vergangenheit werden lassen.
„Transparenz“ verspricht die Fleischbranche gerne. Verbraucher*innen sollen Einblick in die Tierhaltung bekommen, sehen, „wie gut“ es den Tieren geht. Auch einer der größten deutschen Putenproduzenten wirbt damit, dass Verbraucher*innen jederzeit und rund um die Uhr via Webcam in die Mastställe schauen können. Abgesehen davon, dass bei solchen „Transparenzmaßnahmen“ die Qualität der Bilder so schlecht ist, dass selbst schwerste Verletzungen der Tiere nicht sichtbar sind und die Pausen zwischen den Standbildern sich wunderbar eignen, tote Tiere aus den Ställen zu tragen. Eben alles, was Verbraucher*innen nicht sehen sollen und wollen, ist auch nicht sichtbar. Puten, die nicht mehr laufen konnten, schwerverletzte Tiere, Tiere die verhungerten, verdursteten, weil sie bewegungsunfähig waren, Puten, die starben, weil sie lebten wie sie lebten: als Masttiere.
Der große Putenproduzent mit den Stall-Webcams hat schon lange nur noch ein paar Kameras am Start. Sicher aus gutem Grund. Dem Grund, dass auch denen, die gerne und viel Putenfleisch essen, bei einem Reinschauen gleich der Appetit vergeht. Ganz schlecht fürs Geschäft.
Heute sind alle Kameras abgeschaltet. Bei hochsommerlichen Temperaturen will niemand in einen Maststall schauen, tausende Puten sehen, die in den Mastanlagen dicht gedrängt stehen, bei Hitze enorm leiden, um ihr Leben japsen, an Herz-Kreislaufversagen sterben – und die Mortalitätsrate im Gegensatz zur „normalen“ noch einmal steigt. Mitarbeiter*innen, die aufgrund der Haltungsbedingungen gestorbene Vögel aus den Hallen schleppen, genau das ist es doch, was Konsument*innen sehen sollten.
Was jede*r tun kann? Mitfühlen. Verstehen, was ist. Aufklären. Keine Tiere essen. Demos Schlachthäuser Schließen unterstützen.
(Foto: Jasmin, Jolanda und Claudius, befreit aus einer Mastanlage. Sie sind heute über drei Jahre alt und leben seit ihrer Rettung, wo sie noch als Küken waren, im Land der Tiere.)