Wenn Tierschützer*innen üble Zustände in Mast- und Zuchtbetrieben aufdecken, reichen die Reaktionen von absoluter Empörung der Menschen, die Fleisch essen, aber dabei an „glückliche Tiere“ denken möchten, bis zum immer wiederkehrenden Vorwurf der Manipulation von Seiten der Verantwortlichen und deren Anwälten. Kranke und tote Tiere werden ihnen nach regelmäßig von sensationsgeilen Tierschützer*innen in fremden Ställen abgelegt.

Tierschützer*innen tragen allerdings keine 100 Kilo schweren verwesenden Schweineleichen mit sich herum und werfen sie auch nicht heimlich in einen Schweinestall, um „sensationell ekelhafte Aufnahmen“ machen zu können, wenn die Lebenden an den Leichen herumfressen. Sie fluten auch keine Güllegruben bis zum Überlaufen, damit Schweine in der Scheiße liegen und leben. Sie dokumentieren, was sie finden: Leichen und Scheiße (und Verletzungen, Krankheiten, Abszesse, Kannibalismus usw.) gehören zur Schweinemast und damit zur Fleischproduktion einfach dazu. In manchen Betrieben wird besser gemanagt und aufgeräumt, in anderen schlechter.

Die aktuellen Recherchen von ARIWA – Animal Rights Watch, über die auch SPIEGEL.TV am Montag berichtete, zeigen die Zustände im Stall eines Mästers, der einen „Tierwohl-Stall“, „Stufe 4“, betreibt. Was sich nach Vier-Sterne-Luxushotel anhört, ist bei genauem Hinschauen einfach nur ekelhaft und lässt die schöne Vorstellung, durch irgendwelche „Tierwohl-Programme“ ginge es den Tieren wenigstens zu Lebzeiten gut, platzen.

Vorsicht, die Aufnahmen sind ekelhaft. Fast noch ekelhafter die Tatsache, dass Tiere so leben müssen und dann am Ende noch jemand auf die Verpackung der Teile ihrer Leichen ein „Tierwohl-Siegel“ druckt.

Wir teilen das Video nicht direkt, weil wir euch die Bilder hier nicht zumuten wollen. Ihr könnt es auf dem YouTube-Kanal von ARIWA anschauen und dort gerne eure Kommentare hinterlassen, um die Aktivist*innen zu unterstützen: ➡️ https://youtu.be/dIg4MoOippo.

Was der Schweinemäster und sein Anwalt zu den Zuständen sagen, könnt ihr euch im Spiegel TV Beitrag vom 9.10.2023 anschauen (ab Minute 20:30): ➡️ zum Beitrag.

Ohne Aktivist*innen, die uns zeigen, was wirklich in der Fleischproduktion statfindet, jenseits von geschönten Bildern, gäbe es heute noch nicht die Diskussion darüber, was wir „Nutz“-Tieren antun. Diskussionen darüber, was wir dürfen. Oder nicht.

Schwein Pauline im Land der Tiere, einem Lebenshof für ehemalige "Nutztiere" in Mecklenburg-Vorpommern, idyllisch gelegen im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe zwischen Hamburg und Berlin

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Hündin Nica im Land der Tiere, einem Lebenshof für ehemalige "Nutztiere" in Mecklenburg-Vorpommern, idyllisch gelegen im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe zwischen Hamburg und Berlin

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