Sedierung für Verarztung? Bei Anni absolut nicht notwendig.
Sie ist eine der vorbildlichsten Patientinnen im Land. Und kann in Kooperation mit Bianca und Phillipp Klauenbehandlung ganz entspannt. Da darf man gut gekrault und auch mal bei einschlafen und hat beim Wachwerden wieder einen schicken Fuß!
Anni wurde vor fast acht Jahren in einem sächsischen „Ferkelproduktionsbetrieb“ geboren. Als eines dieser Ferkel, die klein, krank, schwach sind und „normalerweise“ dann in den Anlagen sterben oder getötet werden. Als wir sie kennenlernten, war sie 9 Wochen alt, voller Abszesse, litt unter Durchfall, war für ihr Alter viel zu klein, an einem Vorderfuß fehlte die Hälfte der Klaue, wahrscheinlich war sie kurz nach der Geburt mit dem Bein im Spaltenboden steckengeblieben. Tatsächlich passieren solche systembedingten Unfälle mit dramatischen Folgen häufig in den Anlagen.
Als Anni noch ganz jung war, machte der Fuß mit der halben Klaue keine Probleme, sie flitzte und sprang herum, als sie ansonsten wieder gesund war, wie nur fröhliche Ferkel es können. Mit zunehmendem Alter und Gewicht begannen dann die Probleme, Anni entlastet dieses Bein natürlich, überbelastet dadurch das andere Bein, was dann auch dort phasenweise zu Klauenproblemen führte. In nicht so guten Phasen bleibt sie dann gerne mal im Bett, dann kommt wieder die Zeit, wo sie durch die Schweineländer rennt, als ob nichts wäre.
Gut, dass Anni so eine Seele von Schwein ist, die notwendige Behandlungen mit aller Geduld geschehen lässt. Wer Schweine als Patienten und Patientinnen kennt weiß, dass das keine Selbstverständlichkeit ist. Anni bleibt bei sowas vorbildlich entspannt liegen, lässt sich kraulen und verarzten, bis sie eindöst und ihr zufällig sogar die Zunge aus dem Mund rutscht. 🐷
