Während andere bei Hühnern nur an Eier denken, denken wir bei Eiern nur an Hühner. Hühner, die darunter leiden, daran sterben.
„Legehennen“ werden „normalerweise“ nach einer kurzen „Nutzungsdauer“ geschlachtet, ganz egal, ob es Käfig-, Bodenhaltungs-, Freiland- oder Biohühner sind: weil sie dann nicht mehr die Eier legen, die sie sollen. Krank sind. Verbraucht sind.
Die enorme Menge an Eiern, die ein heutiges Huhn im Jahr legt – es sind über 300 (!) im Gegensatz zum Wildhuhn, das vielleicht mal 20 oder ein paar mehr legt – belastet die Körper und Organe so, dass damit kein normales Leben möglich ist. Erst Recht kein langes Leben. Viele Hennen sterben schon, bevor sie „ausgemustert“ werden, also im Schlachthof landen. Mit grade etwas mehr als einem Lebensjahr werden kommerziell gehaltene „Legehennen“ geschlachtet. Zu dem Zeitpunkt haben viele von ihnen Knochenbrüche, Legedarmentzündungen, leiden unter Schichteiern, Tumoren und noch mehr schweren Erkrankungen.
Vielleicht denkst du jetzt: „Aber das trifft ja nicht auf mich zu. Ich kaufe ja nur Bio-Eier oder die vom Nachbarn, der hält so eine bunte Hühnerschar, nicht solche Turbohennen, sondern Rassehühner.“ Leider falsch gedacht. Denn was aussieht wie ein „Rassehuhn“, es sind auch „Legehybriden“, mit denselben gesundheitlichen Problemen. Gezüchtet auf maximale „Legeleistung“: 280-320 Eier pro Jahr. Das hält kein Huhn lange durch, ganz unabhängig von der Haltungsform.
Denn die Leute halten ja in der Regel Hühner nicht, weil sie Hühner, sondern Eier mögen. Und niemand hält es ernsthaft für möglich, dass es Menschen gibt, die vor lauter Tierliebe so „ganz ursprüngliche Hühner“ halten. Eier gibt es dann nämlich sehr selten. Und Hühnerhalter*innen, die zugunsten der Hühnergesundheit denken, noch viel weniger. Es gibt tatsächlich nicht mal die passenden Hühner dazu. Denn „Zuchtziel“ war nie, dass ein Huhn wenige Eier legt und stattdessen eine hohe Lebenserwartung hat.
Hühner haben eigentlich eine natürliche Lebenserwartung von über 10 Jahren. Bei den geretteten Hühnern, die im Land der Tiere unter besten Bedingungen leben sind wir froh, wenn sie vier oder fünf Jahre alt werden. Trauern, wenn sie sterben. Und fragen uns, ob es nicht für alle Menschen ein Leichtes wäre, an Hühner und nicht an Eier zu denken.