Ihre Geschichten: Ebenso unterschiedlich. Eines haben sie aber gemeinsam: Alle drei wurden von Menschen ausgebeutet, als bloße „Eierlieferantinnen“ angesehen, nicht als die Lebewesen, die sie sind.
Frau Lehmann wurde unter katastrophalen Bedingungen als „Legehenne“ in der Tierindustrie benutzt. Sie wäre eigentlich wie die 80.000 anderen Hühner in dem Betrieb nach anderthalb Jahren „Nutzung“ getötet und ausgetauscht worden, konnte aber stattdessen in einer großen Rettungsaktion zusammen mit fünf Freundinnen 2023 ins Land der Tiere ziehen. Whoopi Wurm lebte unter ziemlich schlechten Umständen in einer Privathaltung, ohne Grün, vermutlich ohne medizinische Betreuung. Sie und ihre Freundinnen brachten Würmer, Parasiten und weitere Krankheiten mit, als sie letzten Herbst einzogen. Dolly wurde als „Elterntier“ in einem großen Bodenhaltungsbetrieb gehalten, aus ihren befruchteten Eiern wurden künstlich die Nachkommen für „Legehennen“ gezüchtet. Ihre Kinder hat sie nie kennengelernt. Dollys Zustand war miserabel, als sie 2021 ankam.
Was die drei vereint: Sie wollen leben. Jeden Tag, und zwar so wie ihnen der Sinn steht. Nicht für menschliche Zwecke, sondern nur für ihre eigenen. Für uns sind sie keine „Eierlieferantinnen“, keine Produkte, sondern: Frau Lehmann, Whoopi Wurm und Dolly.