Es gibt Jahreszeiten, wo vegane Tierretterinnen selbst bei großem Hunger keinen Reis essen würden. Warum wollten wir euch eigentlich mit einem Madenvideo erklären, machen wir aber doch nicht.
Es sind die warmen Zeiten, an denen jeden Tag die Gefahr besteht, bei der täglichen Kontrolle ein Tier mit Madenbefall vorzufinden. Vor allem kleinere Tiere wie Kaninchen sind extrem gefährdet. Meinst trifft es alte Tiere und Tiere mit Erkrankungen. Oft reicht ein am Po klebender Küttel oder ein bisschen Urin im Fell, um die Katastrophe auszulösen.
Haben Fliegen Eier gelegt, geht es bei den betroffenen Tieren vor allem um Zeit: Mit viel Glück ist man schneller als die Maden, die unbehandelt in aller Regel den Tod des befallenen Tieres verursachen. Denn von der Eiablage bis zum zerstörerischen Durchfressen der Fliegenmaden vergehen nur Stunden. Kommen sie so weit, dass sie innerliche Schäden anrichten können, ist eine Rettung meist nicht mehr möglich.
Zwei Fälle hatten wir bei Familie Dr. Hasenbein in diesem Monat. Viele Maden, noch mehr Fliegeneier. Fette Maden, die sich so festgebissen hatten, dass sie kaum vom Kaninchen abzulösen waren. Made für Made entfernt, Kaninchen gebadet, gebürstet, geföhnt, Wunden verarztet, eventuell überlebende Eier und Maden mit Chemie abgetötet, Schmerzmittel und Antibiotika verabreicht.
„Chefin Hasenbein“ ist schon wieder draußen bei den anderen, die sehr große Wunde, die die Maden an ihrem Hinterteil gefressen hatten, ist sehr gut verheilt. Sie ist nach wie vor „Lieblingslandeplatz von Schmeißfliegen“, was echte Nerven kostet… auch wenn wir wissen, „Chemie sei Dank“ wird aus keinem Fliegenei eine Made werden. Ihr Bruder „Knödel“ Hasenbein, dessen Körper schon lange eine ziemliche Baustelle ist, wird noch einige Tage sein Indoor-Zimmer bewohnen müssen. Bei ihm haben wir leider eine Infektion der Wunde. Kein Wunder, wenn man bedenkt, auf wie vielen „kontaminierten Kackhaufen“ mit Unmengen Keimen sich Fliegen so herumtreiben.
Knödel Hasenbein hasst es, eingesperrt zu sein in seinem Krankenzimmer, auch wenn ihm eine kleine Schwester Gesellschaft leistet. Er mag es nicht, angefasst zu werden, das war immer so – und ist auch sein gutes Recht. Da muss er jetzt durch, so wie alle anderen alten und anfälligen Kaninchen im Land wie jeden Sommer mit unserer vermehrten Kontrolle und chemischen Vorbeugemaßnahmen klarkommen müssen.
Drückt die Daumen für den alten Herrn, dass er bald wieder mehr oder weniger seine Ruhe vor uns hat.