Als die ersten „Mast“putenküken ins Land der Tiere einzogen, hatten wir noch die verrückte Hoffnung, sie wären in der Lage, ein mehr oder weniger normales Putenleben zu führen. Optimale Versorgung, pingelige Sauberkeit, viel Bewegung, ein fantastisches Leben könnten irgendwie irgendetwas an ihrer genetisch programmierten Lebensunfähigkeit so drehen, dass ihre Lebenserwartung „akzeptabel“ würde. Ein Leben, welches auch rein zeitlich weit über das das Dasein hinausgehen würde, welches Puten in Mastanlagen haben. Und ohne die Probleme, unter welchen die Tiere aufgrund ihres immensen Wachstums leiden. 21 Wochen existieren Putenhähne in den Mastanlagen – sofern sie nicht vorher schon sterben. Zusammengebrochen unter dem eigenen Gewicht…
Mit 21 Wochen, da werden sie üblicher Weise geschlachtet, wiegen die Hähne 21 Kilo. Wenn sie bis dahin überhaupt überlebt haben. Ein Vogel, lange nicht erwachsen, 21 Kilo! Ein etwa 9 Kilo schwerer Brustmuskel, der ihn nach unten zieht und die Gelenke zerstört, bis er nicht mehr stehen kann, „fette Keulen“, die ihn schon in jungem Alter nicht mehr laufen lassen. Dazu Herz-Kreislauf-Probleme, manche fallen einfach tot um, wegen geplatzter Schlagadern.
Wofür?
Putenfleisch…
Adieu, Storch.