Der Trost, der am Ende neben der Trauer bleibt?
Dass jemand nach viel Elend als „Nutztier“ noch ein neues Leben haben und eine gute Zeit lang Glück, Liebe, Respekt und Freundschaft erfahren konnte.
So wie Rita.
Wenn uralte Wesen wie Rita einziehen, freuen wir uns umso mehr, dass jemand noch ein bestmögliches Leben haben kann, weil die verbleibende Zeit einfach nicht mehr lange sein kann. Traurig, dass Rita schon ein halbes Jahr einsam und alleine leben musste, bevor sie zu uns kam. Sie war die letzte Überlebende einer ehemaligen „Milchschafhaltung“. Rita zog im April 2018 ins Land der Tiere ein – im Alter von ungefähr 20 Jahren. Vielleicht „erst“ 16, vielleicht auch 23. In jedem Fall so uralt, wie kaum ein Schaf wird.
Ritas körperlicher Zustand bei ihrem Einzug war extrem schlecht: sie war kaum in der Lage zu laufen, ihre alten arthritischen Knochen machten enorme Probleme. Die uralte Dame bekam „zur Begrüßung“ sofort Schmerzmittel verabreicht, in der Hoffnung, sie könne so zumindest mit den anderen alten Schafen mithalten und noch schmerzfrei ihre restliche Lebenszeit genießen.
Rita wollte und konnte. Dank täglicher Schmerzmittelgaben zog sie mit den anderen mit. Zufrieden und würdevoll, langsam und Schritt für Schritt. Immer an der Seite der anderen alten Schafe.
Bis zu dem Tag, wo ihre alten Knochen nicht mehr mitmachten und kein Schritt mehr möglich war. Es gab nichts mehr, was wir hätten für sie tun können, außer bei ihr zu sein und ihr einen letzten schweren Gefallen zu tun.
Adieu, Rita.