Manchmal sehen Puten aus wie Igel …: stachelig!
So wie Ashley im Moment. Sie hat mit dem beginnenden Herbst einen großen Teil ihrer Federn abgeworfen, und die neuen Federn sprießen dann zeitgleich wie immer länger werdende Stacheln aus dem Körper. Bis sie aufgehen und wieder echte Federn sind vergeht eine Weile – eine ziemlich anstrengende Weile für die Vögel. Sie sind dann merklich geschafft, ruhig, essen oft viel weniger als normal, schlafen umso mehr. Und frieren bei kühlerem Wetter. Da tut jeder Sonnenstrahl richtig gut – und vielleicht werden so aus den Stacheln ja auch viel schneller wieder richtige Federn.
In Mastanlagen oder auch in „Lege“hennenanlagen sieht man häufig fast nackte Vögel. Das hat in den meisten Fällen nichts mit „Mauser“ zu tun, sondern mit Stress, mit Mangelversorgung, mit übler Haltung, mit Kannibalismus unter den Tieren. Wenn die Vögel nicht aussehen wie Igel, dann ist „Mauser“ eine Ausrede, um katastrophale Lebensbedingungen schönzureden.
Lebensbedingungen, wie Ashley sie aus dem Leben vor ihrer Rettung kennt, wo sie mit Tausenden anderen Puten in einer Mastanlage eingesperrt war. Heute alles Vergangenheit für Ashley. Und ihre stachelige Erscheinung ist es auch bald wieder.
8. Oktober 2025