Bis zu drei Tiertransporte innerhalb von nur 6 Monaten erleiden Schweine, bevor sie geschlachtet werden. Warum so viele Transporte? Weil Zucht- und Mastbetriebe meist „spezialisiert“ sind: In manchen Anlagen wird gezüchtet, in anderen gemästet – und geschlachtet wird im Schlachthof, der auch viele hundert Kilometer entfernt sein kann.
Nach der Geburt leben die sogenannten „Saugferkel“ in kleinen Buchten bei einer Mutter (nicht unbedingt ihrer eigenen, weil die Ferkel unter den Sauen aufgeteilt werden), wobei die Mutter in einem Stahlgestell nahezu bewegungslos fixiert ist. Nach 3 bis 4 Wochen werden sie von der Mutter getrennt und kommen mit etwa 8 kg Gewicht in die „Vormast“, die mitunter den Zuchtbetrieben angegliedert ist – oft aber auch in anderen Betrieben stattfindet. Die sogenannten „Absatzferkel“ leben in Gruppen auf Spaltenböden und die Buchtengröße ist so ausgelegt, dass die überlebenden Tiere im Alter von etwa 3 Monaten die Bucht im gesetzlich erlaubten Rahmen „füllen“ (0,35 qm pro Tier).
Mit rund 25 bis 28 kg Gewicht werden sie dann in die „Hauptmast“ „umgestallt“, also per LKW verfrachtet – bisweilen quer durch Europa. In Betonbuchten von Mastanlagen: auf 0,75 qm pro Tier. Hier vegetieren die Tiere weitere 3 Monate, um dann mit 110 kg Gewicht und im Alter von etwa 6 Monaten – wo sie noch lange nicht erwachsen sind – zum Schlachthof transportiert zu werden.
Es gibt nur sehr wenige Betriebe, die alle drei dieser „Produktionsstufen“ unter einem Dach vereinen. Daher werden Schweine in der Regel von einem zum anderen „Spezialbetrieb“ verkauft und müssen in der Regel nicht nur einen, sondern meistens zwei und im schlimmsten Fall sogar drei Tiertransporte in ihrem kurzen Leben erleiden. Ferkel aus Dänemark werden nicht nur in Dänemark gemästet, sondern auch in Deutschland, Polen oder Russland. Viele davon sind über die A24 Richtung Osten unterwegs, so wie Felix, Helge und Knut es vor drei Wochen waren, als ihr Transporter auf der Autobahn umfiel. Ihr letzter Transport brachte sie weder in eine Mastanlage, noch zum Schlachthof – sondern mitten ins Leben im Land der Tiere.