Bei dem, was momentan für den Artenschutz getan wird, ist noch ziemlich viel Luft nach oben. Bedeutend mehr als zwischen uns und den Seeadlern, die mittags übers Land der Tiere fliegen.
Irgendwann waren sie „ausgestorben“. Durch gezielte Bejagung und „versehentliche“ Vergiftung mit dem in der Landwirtschaft eingesetzten „Pflanzenschutzmittel“ DDT.
Nach Jagd- und DDT-Verbot hatten die letzten ihrer Art eine Chance, zu überleben: In Gegenden mit extrem wenig „menschlicher Zivilisation“ wie hier, im wasser- und waldreichen ehemaligen Grenzgebiet zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Bis heute bleibt eine der größten Gefahren für die Seeadler der Mensch: Die (mal wieder) „versehentliche Vergiftung“ durch bleihaltige Munition in den Körpern ange– und erschossener Tiere, welche die Adler als „gefundenes Fressen“ nutzen.
So ziemlich alles, was Menschen tun, hat Konsequenzen für andere Tiere. Die Herausforderung ist, die Schäden an anderen so gering wie möglich zu halten. Nicht nur bei spektakulären Tieren wie den Adlern, sondern auch bei den „unpopulären“ Tieren. Nicht nur zur „Arterhaltung“, sondern für jedes einzelne Individuum.