Darauf muss man erst einmal kommen: Kaninchen mit ihren empfindlichen Pfötchen auf solchen Plastikgitterrosten zu halten. Viel mehr Missachtung geht kaum.
Wenn man Tiere als Ware betrachtet, ist es natürlich äußerst effektiv, was den Reinigungsaufwand angeht, da Küttel und Urin einfach untendrunter „verschwinden“. Und äußerst tierquälerisch – aber das ist ja an solchen Orten „normal“.
Es gibt nichts in der Mastanlage außer diesen Plastikgittern, auf denen die Kaninchen nicht laufen können, sich die Beine verdrehen, die Pfoten verletzen, schlimmstenfalls in den Gittern steckenbleiben, sich Frakturen zuziehen, sterben. Das ist das Eine. Das Andere: kein Stroh, kein Heu, keine Verstecke, keine Beschäftigung. Ausschließlich Pelletfutter, um schnell schlachtreif zu werden. Hoffnung für diese Tiere gibt es sowieso keine…
Für sechs dieser hoffnungslosen Kaninchenkinder ist jetzt alles anders, sie sind nun in Sicherheit, ihre Pfoten werden bald auf Naturboden und Wiese unterwegs sein. Drei von ihnen mit Folgeschäden dieser Haltung: zwei haben extreme X-Beine, einem der Kaninchen fehlt ein Teil der Pfote, das Bein ist krumm zusammengewachsen, hat eine alte Fraktur. Tierindustrieopfer, die normalerweise niemand sieht, deren Leiden kein Mensch zur Kenntnis nimmt.
Dass sechs von Tausenden aus der Mastanlage befreit wurden, soll etwas daran ändern. Sie leben nun in Sicherheit, einfach, um zu leben, nicht als Ware, sondern als die, die sie sind: unglaublich lebensfreudige, pfiffige kleine Leute.🐰