Manchmal trifft man jemanden, den man an dem Ort, wo er ist, nicht zurücklassen kann. Weil es ihm schlecht geht und er sterben wird, wenn man nichts tut. Jemand wie „Babyente“ Elliot, die vor genau einem Jahr ins Land der Tiere einziehen konnte.
„Babyente“ Elliot watschelte unbeholfen über den vermatschten, vermüllten Hof. Elliot war das einzige überlebende Küken. Seine Geschwister alle tot, wie man uns erzählte. Gestorben bei nächtlichen Angriffen von Füchsen oder Mardern – weil es dort, wo die Enten lebten, keinen sicheren Stall für die Nacht gab. Der „Stall“ war ein maroder Müllhaufen, wo Füchse aufrecht durch die kaputten Wände gehen konnten.
Elliots Eltern hatten hilflos mit ansehen müssen, wie alle ihre Kinder getötet wurden. Weil die Menschen, die für sie verantwortlich waren, mit ihrer Tierhaltung gänzlich überfordert waren, nicht die Müllhaufen sahen, nicht sahen, wie schlecht es ihren Tieren ging. Eine Änderung der Tierhaltung kam nicht in Frage, kein Geld, kein Wille, aber die Tiere abgeben? Kam auch nicht in Frage. Aufgeben kam aber für uns nicht in Frage.
Nach längerer Überzeugungsarbeit durften wir die Babyente mitnehmen, um ihr Leben zu retten. Aber gleichzeitig die Eltern zurücklassen, die sicherlich bald geschlachtet werden würden? Unmöglich. Am Ende waren unsere Argumente wohl die besseren. Und die Babyente saß mitsamt Mama und Papa im Auto Richtung Land der Tiere.
„Ente gut, alles gut.“ ❤️