Alle Tiere wollen leben – und leben bedeutet noch mehr als nur existieren.
Grade zu Ostern kommen leider immer noch viele Menschen auf die Idee, sich ein oder mehrere Kaninchen „als Haustiere“ anzuschaffen. Vermeintlich pflegeleicht und mit geringen Ansprüchen. „Prima geeignet als Kuscheltiere für die Kinder“.
Und genau das sind Kaninchen nicht, sie wollen weder auf den Arm genommen werden, sondern kratzen und beißen dann oft – oder halten in Todesangst still. In den meisten Haltungen hocken sie in Ställen und Käfigen, jenseits aller Möglichkeiten für ein Leben, das mehr als Existenz ist.
Schlimmstenfalls noch einzeln. Dabei sind Kaninchen Gruppentiere. Und sie wollen flitzen, buddeln, Gras essen, unter Bäumen herumliegen, chillen und sich gegenseitig putzen. Mit Fertigfutter und einmal in der Woche Stall ausmisten ist es auch nicht getan.
Wer jemals eine harmonische Kaninchengruppe in Freilaufhaltung beobachtet hat, wird das Kaninchen im Stall hinterm Haus der Nachbarn mit anderen Augen betrachten. Es nicht okay finden. Wünschen, dass es ein echtes Leben haben kann. Dass die Bedürfnisse von Kaninchen bei fast allen Halter*innen missachtet werden, hat meist nichts mit „Boshaftigkeit“ zu tun, sondern mit Uninformiertheit, mit „das wurde schon immer so gemacht“, mit Ignoranz oder einfach einem fehlenden Gefühl für das, was Tiere wollen: leben.
Die meisten von euch kennen solche Kaninchen, im Stall hinterm Haus, im Käfig im Kinderzimmer. Oft hilft ein nettes Gespräch mit den Halter*innen, um die Lage der Kaninchen zu verbessern.
Foto: Hasi Hasenbein, eine Tochter der Familie Dr. Hasenbein, die „Stallkaninchen“ war. Seit ihrer Rettung lebt Familie Dr. Hasenbein als Freilaufkaninchen im Land der Tiere, wo zurzeit 50 Kaninchen ihren Ort zum Leben haben. 🐇
