Anni war eine von ihnen, als sie im Sommer vor sechs Jahren in einem Schweinezuchtbetrieb geboren wurde. Sie war krank, winzig klein – kein Ferkel, das „ein gutes Mastschwein“ werden konnte. Es lohnt sich wirtschaftlich nicht, sich um Ferkel wie Anni zu kümmern. Millionen Ferkel wie sie werden in Schweinezuchtbetrieben unversorgt zum Sterben liegengelassen, totgeschlagen – oder angeblich „tierschutzkonform“ in einer „Tötungsbox“ mit CO2 erstickt. Wie die heute von @ariwa_animalrightswatch veröffentlichten Bilder zeigen: „Tierschutzkonform“ ist hier nichts. Es sind die schlimmsten Bilder und Todeskämpfe, die vorstellbar sind.
Das Undercover-Bildmaterial aus ostdeutschen Zuchtbetrieben zeigt, wie lebensfähige Ferkel in CO2-Vergasungsmaschinen getötet werden, weil sich ihre Aufzucht nicht lohnt. Die meisten der angeblich „notgetöteten“ Ferkel sind tatsächlich sehr wohl überlebensfähig. Sofern sich jemand um sie kümmert, sie medizinisch und pflegerisch betreut werden, sie nicht frierend und hungrig auf Spaltenboden in der Scheiße liegen müssen.
Anni war eine von ihnen. Nicht überlebensfähig in dem Zuchtbetrieb, aus dem sie kommt. Anni überlebte. Wir brauchten nicht viel mehr als ein paar Medikamente, Kartoffelbrei, Zeit, eine lebenstaugliche Umgebung – und Liebe. Anni ist heute knapp sechseinhalb Jahre alt und die wundervolle, tiefenentspannte Chefin im Schweineland.
Zum Beitrag von Plusminus in der ARD-Mediathek
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Anni und die anderen Geretteten könnt ihr hier kennenlernen.