Wie viele Jahre sie verborgen hinterm Haus in ihren kleinen Ställen gehockt haben? Eingesperrt und isoliert von allem, was ein Kaninchenleben ausmacht: freie Bewegung, hoppeln, sich aufrichten, buddeln, springen, grasen, hüpfen, flitzen, kuscheln. Sie waren die letzten Überlebenden dieser „Schlacht“-Kaninchenhaltung – wahrscheinlich die „Lieblingszuchttiere“ der Besitzerin. Alle anderen hatte sie geschlachtet, bevor sie starb.
Wir holten die Kaninchen sofort ins Land der Tiere, als wir von ihnen erfuhren. Damit sie endlich die Möglichkeit auf ein echtes Kaninchenleben bekommen würden. Nicht nur die völlige räumliche Einschränkung bis zur Bewegungsunfähigkeit, auch die Isolation verursachen extreme Leiden bei Kaninchen – nur sieht man es ihnen auf den ersten Blick nicht an. Man kann es ahnen, wenn solche Kaninchen das erste Mal die Möglichkeit haben, sich frei zu bewegen. Wenn sie mangels Muskulatur kaum in der Lage sind, sich fortzubewegen – und nach kurzer Zeit den ersten unbeholfenen Glückshüpfer in die Luft machen.
Pfefferminza und Petrasilia waren ihr Leben lang alleine – bis auf die Zeiten, wo Herr Möhritz oder ein anderer „Zuchtbock“ kurz zum Decken in ihren Stall gesetzt wurde und sie Babys hatten. Babys, die ihnen nach kurzer Zeit weggenommen wurden. Isoliert in den Ställen nebenan landeten, gemästet wurden, geschlachtet wurden. Ihre Einsamkeit hat nun endlich ein Ende: Pfefferminza und Petrasilia haben sofort ein gemeinsames Quarantänezimmer bezogen und sich ohne kleinste Streiterei zusammengetan. Sie hatten nie jemanden zum Kuscheln – jetzt haben sie sich. Herr Möhritz darf auch bald zu ihnen – und dann alle zusammen raus und leben! ❤❤❤