Die Wiesengrüns, das sind sechs Küken, die eigentlich „als Masthühner produziert wurden“. Ihr Leben begann im Brutschrank einer Brüterei. Fast 700 Millionen Küken werden so pro Jahr in Deutschland ausgebrütet. Und nach dem Schlüpfen in riesengroße Mastanlagen mit durchschnittlich 41.000 Hühnerküken „eingestallt“ und gemästet. Die Wiesengrüns hatten das unwahrscheinliche Glück, nach ein paar Tagen ihre Mastanlage verlassen zu können, um zu leben.
Als sie ins Land der Tiere einzogen, waren sie etwa eine Woche alt. Winzige Küken, die eigentlich unter den Flügel ihrer Mutter gehört hätten. Doch die haben sie nie kennenlernen dürfen. Als Masthühner wären sie nach 29-42 Tagen Existenz geschlachtet worden – also noch als Babys. Masthühner wiegen dann bereits bis zu zweieinhalb Kilo, falls sie die Mast und ihr immenses Wachstum überhaupt überlebt haben. Auch die Wiesengrüns wachsen immens. Und sicherlich werden sie in ihrem Leben Probleme bekommen wegen ihrer auf Turbowachstum gezüchteten Körper. Aber im Gegensatz zu den anderen 700 Millionen Masthühnern werden sie haben, was diese nie hatten: ein echtes, glückliches Leben.