Mit ganz vorsichtigen Schritten kamen sie heute vor einem Jahr aus ihren Transportboxen: Sechs kranke, fast nackte Vögel, mit hängenden Köpfen, komplett erschöpft, jede von ihnen dazu mit weiteren, individuellen Gebrechen und Krankheiten. Gerettete „Legehennen“. Jedes Leben an einem seidenen Faden.

Nach anderthalb Jahren, die sie zur Eierproduktion gehalten wurden, „verbraucht“ und am Ende ihrer Kräfte, psychisch und physisch. Sie waren nie draußen, hatten nie getan, was Hühner tun, wenn sie einfach nur Hühner sein können – und nicht Eierproduktionsmaschinen und Wegwerfware.

Sie bekamen den Namen „Die Lehmanns“. Heute leben noch fünf von ihnen, einfach so als Hühner, die Hühner sein können. Wer jetzt ans Eierlegen denkt: das gehört am allerwenigsten zum Huhn-Sein. Es ist das, was sie umbringt – am Ende auch oft die Geretteten: Eine angezüchtete Eierproduktion von 300 Eiern im Jahr ruiniert ihre kleinen Körper. Zwei der Lehmanns sind grade wieder so weit, dass wir medikamentös mittels Hormonimplantaten nachhelfen müssen, um sie von dem, was sie umbringt, zu befreien: dem Eierlegen.

Und dann geht es für Die Lehmanns hoffentlich entspannt in den nächsten Frühling, wo sie einfach Hühner sein können. 🐔

Schwein Pauline im Land der Tiere, einem Lebenshof für ehemalige "Nutztiere" in Mecklenburg-Vorpommern, idyllisch gelegen im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe zwischen Hamburg und Berlin

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Hündin Nica im Land der Tiere, einem Lebenshof für ehemalige "Nutztiere" in Mecklenburg-Vorpommern, idyllisch gelegen im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe zwischen Hamburg und Berlin

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