Das Land der Tiere ist kein „Hundegnadenhof“ – aber einige wenige Hunde leben natürlich trotzdem immer hier, nicht in Zwingern oder Freiläufen, sondern mit dem, wovon Hunde eben träumen: „Haus mit XXL-Garten“, Familienanschluss, freier Bewegung und natürlich: Sofaplatz.

Ein Hund alleine geht natürlich gar nicht. Vor einem Jahr war es leider absehbar und unabänderlich, dass Podenco Filippi, der „neue Mann an Mulis Seite“, nur noch wenig Lebenszeit haben würde. Und Muli nach dem Verlust ihrer Schwester einige Monate zuvor schon wieder alleine zurückbleiben würde. So schwer es war, wir schauten, wer dieses Mal das Glück haben würde, einziehen zu können.

Es kam wie immer anders als geplant. Und es wurden Zwei. Kein Rüde im gesetzteren Alter, sondern zwei Schwestern. Herdenschutzhundmixe, so jung, dass sie noch mit Babyzähnen bewaffnet waren. Eine mit schweren Knochenproblemen, die andere wurde zusammen mit ihr in einer Einkaufstüte ausgesetzt. Aussortiert nach der Geburt, weil „nicht fehlerfrei“, ist anzunehmen. Spanische Tierschützerinnen kümmerten sich um die beiden mutterlosen Riesenbabys. Und dann? Was aus einer XXL-Hündin mit Knochenproblemen, noch dazu Mastinhündin werden sollte? Ob sie überhaupt noch eine Zeit lang laufen können würde?

Dass Lola einziehen würde, war sofort klar. Und dass es unmöglich wäre, ihre Schwester zurückzulassen. Also zogen beide ein. Und lernten sogar noch den weisen, todkranken Filippi kennen. Management war gefragt. So süß sie mit dem alten Filippi waren: Sie waren unzumutbar für ihn, vor allem, da sie unermüdlich waren. Und Filippi brauchte 24-Stunden-Betreuung, ständigen Sofa-Tür-Gassi-Essens-Medikamente-Liebesdienst. Und die beiden Riesenbabys brauchten 24-Stunden-Betreuung, Beschäftigungs-Pippi-Zerstörungsverhinderungsdienst. Und schlafen? Geschlafen haben sie bis maximal 4 Uhr morgens. Und bei jedem Eulengeräusch Alarm geschlagen oder auch einfach so die Wände angebellt.

Filippi konnte seine letzte Zeit in Ruhe zusammen mit Muli genießen – frei von „Welpenquatsch“ in seiner Wohnung. Dafür verbrachte ein Mensch zusammen mit Lola und Carla die kurzen Nächte in und um Haus 1. Die beiden auch nur eine Minute alleine zu lassen war unmöglich, denn die Auswahl ihrer „Spielsachen“ kannte keinerlei Grenzen. Über diesen Zustand hinweg waren sie auch nicht, als sie dann nach Filippis Tod ins „Menschenhaus“ und zu Muli umzogen. Sie sind es auch ein Jahr später nicht ganz. 😉

Und machen das, was junge Hunde tun: Viel Quatsch. Was sie ohneeinander wären, wollen wir uns gar nicht vorstellen. Ohne ihre wilden Spiele, ohne ihre Freiheiten wäre ihr Leben garantiert nicht so fröhlich, wie es ist. 🐕❤

Schwein Pauline im Land der Tiere, einem Lebenshof für ehemalige "Nutztiere" in Mecklenburg-Vorpommern, idyllisch gelegen im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe zwischen Hamburg und Berlin

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Hündin Nica im Land der Tiere, einem Lebenshof für ehemalige "Nutztiere" in Mecklenburg-Vorpommern, idyllisch gelegen im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe zwischen Hamburg und Berlin

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