Zwischen den beiden liegen wahrscheinlich über 100 Jahre. ❤

Die uralte Oma Trampeltreu fand bei der kurzen inszenierten Vorstellung den Nachwuchs ziemlich interessant, hat ihn ausgiebig abgeschnuppert. Bzw. hätte, denn das Baby namens Neuneinhalbgramm versteckte nur flott den Kopf in seinem Mini-Panzer, legte einen Turbo-Rückwärtsgang ein und ergriff die Flucht. 💚

„So eine große Schildkröte kann gefährlich sein!“ hat das kleine Schildkrötenbaby wahrscheinlich gedacht. Klug, aber in dem Fall war die Begegnung natürlich gänzlich ungefährlich. 🐢🐢❤

Dass Oma Trampeltreu vielleicht sogar seine Mutter ist (wir haben tatsächlich keine Ahnung, weil das Schildkrötenbaby eine echte Überraschung, eine Naturbrut, war) und eine ganz liebe und sehr freundliche Schildkröte, woher soll das Schildkrötenbaby das auch wissen. Schildkrötenbabys kommen von Natur aus ab dem Zeitpunkt, wo ihre Mütter die Eier legen, aus denen sie dann irgendwann schlüpfen, alleine klar. Sie kennen keine familiären Beziehungen.

In freier Wildbahn begegnen Schildkröten sich selten. Das ist auch gut so, denn männliche Schildkröten kämpfen als Rivalen miteinander und sind äußerst penetrante Liebhaber, denen die weiblichen Tiere zum Glück auch nur alle paar Jahre begegnen müssen: sie können über Jahre hinweg Sperma speichern, und ein Schildkrötenbaby von heute kann das Resultat einer Begegnung mit einem Schildkröterich vor 10 oder mehr Jahren sein. Die Kenntnisse über diese Erstaunlichkeit sind gering.

Schildkröten in Gefangenschaft leiden unter unharmonischen Zwangsbeziehungen. Sie kennen und pflegen sehr wohl aber Beziehungen zu anderen Schildkröten, mit denen sie in Gefangenschaft zusammenleben – wenn es passt. Oma Trampeltreus Mitbewohnerinnen leben seit über einem Vierteljahrhundert (!) mit ihr zusammen. Sie selbst ist wahrscheinlich längst über 100 Jahre alt. Männliche Tiere in ihrer WG gibt es seit langen Zeiten nicht mehr. Die wurden wegen Stress ausquartiert.

Wie es mit dem Baby weitergeht, welche Zukunftsperspektiven in Sachen Schildkrötengesellschaft es für es gibt, ist noch unklar. Bleibt auch noch ein paar Jahre unklar, weil erst dann klar ist, ob es ein „Er“ oder eine „Sie“ ist. Wahrscheinlich ist es ein Junge – bei Schildkröten bestimmt nämlich die Bruttemperatur das Geschlecht. Mecklenburg ist nicht Griechenland, sodass es wahrscheinlich ein Junge ist. Und die leben besser alleine, es sei denn, es findet sich in den nächsten Jahrzehnten ein Kumpel, mit dem ein friedliches Zusammenleben möglich ist.

Oma Trampeltreu wird vielleicht irgendwann nochmal vorbeischauen, was das Baby macht. 💚 🐢

Schwein Pauline im Land der Tiere, einem Lebenshof für ehemalige "Nutztiere" in Mecklenburg-Vorpommern, idyllisch gelegen im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe zwischen Hamburg und Berlin

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