Keine drei Wochen nach dem Fund von sechs ausgesetzten Meerschweinchen in einem Waldstück in der Gemeinde Vellahn der nächste Fall: wieder ein ausgesetztes Meerschweinchen, abgestellt am 8. Mai in einer Transportbox an einem Waldweg unweit der ersten Fundstelle. Spaziergänger entdeckten es, als sie mit ihrem Hund Gassi gingen und brachten es ins nahegelegene „Land der Tiere“. Dort haben auch die anderen sechs ausgesetzten Meerschweinchen Zuflucht gefunden.

Die Tierschützer*innen vom „Land der Tiere“ in Banzin sind sauer. „Beide Fundorte liegen nur ein paar Autominuten von uns entfernt. Man hätte uns oder umliegende Tierheime einfach um Hilfe bitten können, statt die Tiere sich selbst zu überlassen und sich ihrer zu entledigen und dabei in Kauf zu nehmen, dass sie nicht gefunden werden und sterben. Irgendeine gute Lösung findet sich immer, grade wenn es um „Kleintiere“ geht“, sagt Tanja Günther vom „Land der Tiere“.

Ob beide Fälle zusammenhängen, sei unklar. Der Pflegezustand des in einer Transportbox ausgesetzten älteren Meerschweinchenbockes sei besser als der der sechs anderen, die unter starkem Milben- und Pilzbefall litten, Lungenprobleme hatten und sich jetzt seit vier Wochen in tierärztlicher Behandlung befinden. Zudem sei die Auffindesituation ganz anders. „Vielleicht stammen die Meerschweinchen trotzdem aus demselben Haushalt. Oder es passiert noch häufiger als vermutet, dass nicht mehr gewollte Tiere einfach ausgesetzt werden.“

Wer die Transportbox oder das Meerschweinchen erkennt und Hinweise geben kann, wird gebeten, sich beim Land der Tiere zu melden. „Wir werden in beiden Fällen Anzeige erstatten – gegen Unbekannt“, so die Tierschützerin. Sie vermutet, dass die Meerschweinchen aus einer oder zwei Haltungen in unmittelbarer Nähe der Fundorte stammen. „Die Wege, wo die Meerschweinchen gefunden wurden, fährt sonst niemand – außer Menschen, die hier wohnen und sich dort auskennen.“

Das Aussetzen oder Zurücklassen von Haustieren, um sich ihrer zu entledigen, kann übrigens nach dem Tierschutzgesetz mit Geldbußen von bis zu 25.000 Euro oder sogar Freiheitsstrafen geahndet werden.

Schwein Pauline im Land der Tiere, einem Lebenshof für ehemalige "Nutztiere" in Mecklenburg-Vorpommern, idyllisch gelegen im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe zwischen Hamburg und Berlin

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Hündin Nica im Land der Tiere, einem Lebenshof für ehemalige "Nutztiere" in Mecklenburg-Vorpommern, idyllisch gelegen im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe zwischen Hamburg und Berlin

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