Viel verrückter als Schweine einfach zu kraulen?
Ist sie zu produzieren, zu mästen, zu killen.

Und sich dann noch selbst damit zu ruinieren. Das ist der Status Quo der deutschen Schweinebranche in tiefer Krise, die beim Schweinegipfel, zu dem das Bundeslandwirtschaftsministerium für nächste Woche geladen hat, staatliche Lösungen für die „desaströse Marktlage“ erwartet. Andere sollen regeln, was die Schweinebranche geduldet verbrochen hat: Millionen von Schweinen produziert und gemästet, die niemand braucht und niemand haben will. Nicht mal zu den geringsten, nicht kostendeckenden Preisen.

Die deutsche Schweinebranche hat es geschafft, sich selbst an den Rand des Ruins zu befördern: Überproduktion („nebenbei“ unter billigsten und übelsten Bedingungen, wie sie im Ausland nicht schlechter sein können) führt nun mal eben zu Preisverfall. Dass Schweinemäster nun an einem Mastschwein bis zu 70 Euro Verlust machen, weil einfach niemand da ist, der das ganze viele Fleisch haben will, war lange abzusehen.

„Ferkelerzeuger*innen“ und Mäster*innen haben nicht etwa logisch auf Preisverfall reagiert, indem sie „die Produktion“ verringert haben – sondern ganz das Gegenteil getan: noch mehr Schweine produziert, was die Preise nochmals nach unten drückte.

Jetzt „die Politik“ aufzufordern, „neue Absatzmärkte zu erschließen“, um das viele tote Schwein, das niemand haben will, loszuwerden oder auf subventionierte Lagerhaltung zu spekulieren, kann man wohl als dreist und zudem unrealistisch bezeichnen. Die Probleme waren längst vor Auftreten der Schweinepest und den damit verbundenen Handelsrestriktionen da – und sind „hausgemacht“.

Auch wir wünschen uns keine bis über die Ohren verschuldeten Schweinezucht- und Mastbetriebe mehr. Ob irgendjemand beim „Schweinegipfel“ an staatliche Anreize für Schweinebetriebe denkt, die endlich aufhören, neu starten und auf pflanzliche Lebensmittelproduktion umstellen?

Nur ein paar Gedanken bei Streicheln von Schweinen, die Mastschweine werden sollten, aber keine wurden. Sondern jetzt einfach für ihre eigenen Zwecke existieren. 🐖

Schwein Pauline im Land der Tiere, einem Lebenshof für ehemalige "Nutztiere" in Mecklenburg-Vorpommern, idyllisch gelegen im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe zwischen Hamburg und Berlin

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Hündin Nica im Land der Tiere, einem Lebenshof für ehemalige "Nutztiere" in Mecklenburg-Vorpommern, idyllisch gelegen im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe zwischen Hamburg und Berlin

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