Und jetzt hat das Landwirtschaftsministerium seinen heutigen Katastrophenalarm. Der ist echt: Es ist der erste bestätigte Fall Afrikanischer Schweinepest (ASP) in Deutschland. Ein tot aufgefundenes infiziertes Wildschwein in Brandenburg hat weitreichende Folgen.
Sorge bereit weniger, dass viele Schweine an der ASP sterben könnten. Die Sorge ist rein wirtschaftlicher Art: Der deutsche Schweinemarkt könnte/wird zusammenbrechen, weil Staaten, in die Deutschland massenweise Fleisch exportiert, kein Schweinefleisch aus ASP-Ländern abnehmen. Allein China hat im ersten Quartal 2020 129.000 Tonnen (!) Schweinefleisch aus Deutschland abgenommen – das hat wohl jetzt ein Ende. Landwirtschaftsministerin Klöckner ist sichtlich angeschlagen bei diesen schlechten Aussichten für die deutsche Schweinebranche. Ihre Empfehlung: Verbraucher*innen sollen bedenkenlos zu kontaminierem Fleisch greifen. Dass das die Schweinebranche rettet – vor allem in ihrem jetzigen Umfang – kann bezweifelt werden.
Infos und ein „sehenswertes“ Interview mit Frau Klöckner aus dem Ministerium gibt’s über den grünen Button rechts. Wir erlauben noch zu korrigieren, dass die Schweinepest nicht unbedingt auf vier Beinen und zwei Rädern ins Land kommt, sondern die größere Gefahr Leute auf zwei Beinen (Jäger*innen, Fleischesser*innen, die Wurtsreste in den Wald werfen, Menschen aus der Schweinebranche usw.) sind, die meist auf vier Rädern herumreisen.
Im Interesse aller Schweine, die existieren, um zu leben, beachtet bitte sämtliche Sicherheitshinweise.
Im Land der Tiere herrscht schon immer ein „Einfuhrverbot“ für „Lebensmittel“ von Tieren – und wer herein will, kommt nicht an unserer Parkplatz-Desinfektionsschleuse vorbei.