Manchmal ist es gut, spontan Dinge zu tun, die grade nicht im Plan waren. Und „verrückte Ideen“ nicht zu verwerfen.
Heute vor sechs Jahren richteten wir einen Raum in einem ruinösen Gebäude im Land der Tiere ein, um zu versuchen, zwei Leben zu retten. Als der Anruf von Linda kam, einer Angestellten in einem sächsischen Schweinezuchtbetrieb, gab es kein Nein zu ihrer „verrückten Idee“, zwei kleine, sehr kranke Ferkel aus ihrem Betrieb zu retten.
Linda konnte die Ferkel nicht mehr vor ihrer Betriebsleitung verstecken und sie wusste, dass die beiden sterben würden, wenn nicht irgendwie das Wunder geschehen würde, dass sie einen Platz für die beiden finden könnte. Einen Platz, wo die Tiere bestens betreut werden könnten, mit Chance auf ein Überleben der nächsten Tage und Wochen. Und falls sie überleben würden, der Chance auf ein Leben der kleinen Schweine, die dann niemals Mastschweine werden sollten.
Dass das Schweineland im Land der Tiere längst nicht gebaut war, wir personell eng waren – es spielte keine Rolle, weil die beiden Ferkel nicht warten konnten und wir wussten, dass wir es irgendwie schaffen. Unsere improvisierte Ruinen-Unterkunft war das Paradies im Gegensatz zu dem, was Ferkel haben, die als „Mastschweine“ gezüchtet wurden – und die einzige Chance für das Überleben von Anni und Rosalie.
Anni und Rosalie sind heute sechs Jahre alt und führen ein wundervolles Schweineleben im Schweineland im Land der Tiere. Das ruinöse Gebäude, welches vor sechs Jahren dazu tauglich war, ihr Leben zu retten, ist heute das komplett sanierte Haus #1, in dem viele Tiere ihren Ort zum Leben haben und der Ort, wo Schulklassen sich im Klassenzimmer treffen, um über Schweine und „verrückte Ideen“ zu lernen, Workshops zum Mensch-Tier-Verhältnis und Tafel.Runden stattfinden, die Küche für vegane Kochkurse und das „Café“ für die Besuchszeiten sind.
Es ist gut, „verrückte Ideen“ zu verfolgen. ❤ 🐾
