Welchen dieser Hunde würdest du adoptieren?
Den blonden schüchternen Labradormix, den breitgesichtigen „Kampfhund“-Mix, den schweren, großen Herdenschutzhundmix oder den energiegeladenen, lustigen Pinschermix?
Vermittlungen von Hunden laufen heute oft über Fotos. Und meist werden mit gewissen Fotoeindrücken „(rassespezifische) Eigenschaften“ verknüpft. Hund wird ausgesucht, „bestellt“ – und erfüllt dann schlimmstenfalls nicht die Erwartungen, passt nicht zu den persönlichen Lebensumständen, „gefällt nicht“. Und dann? Zurückschicken? Tierheim? Unglücklich zusammenleben?
Viele Vermittlungen von Auslandshunden gehen schief. Vermittler*innen wissen oft nicht viel über die Hunde, ihre Vorlieben, Abneigungen, Ängste, Krankheiten, „Rasse“ oder verschweigen einiges, um den Hunden die Vermittlungschancen nicht zu vermasseln. Interessent*innen gehen oft nur „nach Optik“. Dann kann es passieren, dass der liebe, schüchterne Labradormix ein misstrauischer Cane Corso-Mix ist oder der lustige Pinscher ein äußerst verteidigungsbereiter Herdenschutzhund, der noch dazu 50 Kilo wiegt und ungern zum Kompromiss bereit ist, fremde Menschen ins Haus zu lassen. Oder umgekehrt, sich der erwartete Herdenschutzhund als unkritische Ulknudel oder schüchterner Labrador outet.
Seid bei der Adoption eines Hundes, den ihr nur von Fotos „kennt“, bedacht. Checkt genau eure Möglichkeiten, mit „Pannen“ klarzukommen. Seid euch sicher, dass ihr zusammenpasst und ein wundervolles Leben miteinander haben werdet.
Die vier Hunde auf den Fotos: das ist alles Carla. Im Ruhezustand optisch Labrador, bei deren Vorfahren vielleicht sogar noch ein Podenco in der Familiengeschichte auftaucht, in Ulklaune südländischer Pinschermix, in Wallung Cane Corso – und „in Echt“ eigentlich Mastin Espanol, Herdenschützerin mit viel Energie, manchmal schüchtern, manchmal kompromisslos. Der Labrador und der Pinscher in (nicht nur) ihrer Optik: das ist nur Tarnung. 😊
Carla mit ihren vielen Gesichtern hat ihren besten Platz fürs Leben gefunden: Das Land der Tiere. Wohnungsleben, Stadtgassigänge und Einzelhunddasein wären das gewesen, womit sie niemals glücklich geworden wäre. Und ihre Menschen nicht mit ihr. 🐕