Vögel legen extrem viel Wert auf ordentliche Gefiederpflege und sind dabei außerordentlich gelenkig. Da wird jedes kleine Federchen geputzt und geglättet, indem es durch die Schnabelspitze gezogen wird. Bronceputer Gustav kann es, denn er besitzt den Schnabel, den ein Vogel eben natürlicher Weise besitzt: Für allerfeinste Tätigkeiten tauglich und mit empfindlichen Nerven bis in die äußerste Spitze ausgestattet. Federn putzen, feinste Sämereien aufpicken, Äpfel wie mit einer scharfen Küchenmaschine zerkleinern.
„Mast“puten können es nicht. Ihnen wird in den ersten Lebenstagen die Schnapelspitze amputiert, mit einer Art „Lasermesser“. Damit sie sich im Stress und der Trostlosigkeit der Mast- und Zuchtanlagen nicht gegenseitig mit ihren spitzen Schnäbeln umbringen. Kannibalismusverletzungen verhindet die schmerzhafte Verstümmelung der Schnäbel allerdings auch nicht. Sie verhindert, dass die Puten sich mit dem beschäftigen, was ihnen wichtig ist. Verhindert Wohlbefinden. Verursacht wahrscheinlich sehr lange anhaltende Schmerzen in einem nicht bekannten Ausmaß.
Auch die weißen „Mast“puten im Land der Tiere haben amputierte Schnabelspitzen. Sie mussten lernen, damit zu leben, Tricks erfinden, wie sie trotzdem halbwegs gut geputzt durchs Leben gehen. Dort, wo sie Probleme haben, helfen wir ihnen. Krümel vom Po putzen, Äpfel zerkleinern. Dass das verrückt ist, kann nur jemand behaupten, der Putenfleisch lieber mag als lebendige Vögel, die einfach ihr Leben leben dürfen, oder? 🦃
Für Gustav suchen wir noch liebe Menschen, die sein Leben mit einer Patenschaft unterstützen!