Geboren wurden Pauline und Lulu im April 2017 in einem Schweinezuchtbetrieb im Osten Deutschlands. Schon wenig später war klar: Diese winzigen kranken Ferkel taugen nichts für die Mast. Und werden in diesem Betrieb nicht überleben. Als Pauline und Lulu im Mai 2017 zu uns kamen, war ihre Rettung auch für uns mehr als fraglich, weil sie in mehr als kritischem Zustand waren. Lulu voller eitriger Abszesse, viel zu klein für ihr Alter, Pauline ein winziges durchsichtiges Etwas, faltig und blau angelaufen, dehydriert, absolut unterentwickelt – und der Durchfall hätte unbehandelt beide in den nächsten Tagen umgebracht.
Das „Geheimnis“ ihrer Rettung war eigentlich ganz einfach: Fürsorge, Erregerbestimmung, Medikamente, saubere Umgebung, Kartoffelbrei und viel Zeit. All das, was im „Fleischproduktionssystem“ keinen Platz hat. Da geht es um Menge, Masse, Kostenminimierung. Platz für Kartoffelbrei und Tierarzt ist da nicht. Da geht es um ein paar Euro, die Züchter und Mäster maximal pro Schwein verdienen – „Spezialbetreuung“ ist nicht vorgesehen. 13 Millionen Ferkel wie Pauline und Lulu sterben pro Jahr in den ersten vier Wochen ihres Lebens in den Zuchtanlagen – viele Millionen davon werden einfach brutal erschlagen, weil ihr Leben nur Kosten verursachen würde, die nicht wieder reinzuholen sind.
Wir werden uns immer an die anstrengende Kartoffelbreizeit mit Lulu und Pauline erinnern. Die Sorgen, die Hoffnungen und Gedanken an ihre Geschwister, die lange tot sind. Und freuen uns jeden Tag mit Pauline und Lulu darüber, dass sie leben. In zwei Jahren bei uns haben die beiden Mädels übrigens über 200 Kilo Gewicht zugelegt. Und sind alles andere als krank und mickrig, sondern ziemlich große muskulöse Lebensfreude auf vier Beinen. Auf ein feines langes Leben! 🐖❤️🐖