Kennt ihr diese „Arche-Höfe“ und Tierparks, wo alte und „vom Aussterben bedrohte Haustierrassen“ gezüchtet werden? Vorne gehen die Besucher*innen herum, bewundern die Tiere, streicheln, knüpfen Beziehungen – und hinten in der Küche werden die Tiere verarbeitet, die gestern noch bewundert wurden.
Die beiden Puten Josefine und Gesa saßen genau zwischen diesen beiden Zuständen. Aussortiert aufgrund von „Farbfehlern“, damit „zuchtuntauglich“. „Küchenvoliere“ nannte die Mitarbeiterin den Ort, wo diese beiden Puten und viele andere Vögel lebten. „Wer hier nicht raus kommt, kommt in die Küche“.
Gesa und Josefine kamen raus. Vor zwei Jahren holten wir sie dort ab. Seitdem leben sie zusammen mit Puter Gustav und weiteren Mitbewohner*innen im Land der Tiere. Genießen ihr Leben, ihre Freiheiten, und machen, wonach ihnen der Sinn steht. ❤️
Unseren Dank an die Mitarbeiterin, die uns die beiden Puten überließ. Vielleicht haderte auch sie mit dem Konzept der „Zucht aussterbender Haustierrassen“ – denn für jedes einzelne dieser Tiere bedeutet es, dass sie nur leben dürfen, um Nutzen zu bringen und alle, manche früher, andere später, geschlachtet werden und in der Küche enden.
Die persönlichen Interessen der Tiere interessieren bei solchen Konzepten nicht. Diese scheinbar schönen „Arche-Konzepte“ funktionieren nur, wenn die bedeutendsten Interessen der Tiere missachtet werden. Denn die Tiere haben vor allem ein Interesse: das Wichtigste und Einzige zu behalten, was sie haben: ihr Leben. So wie Josefine & Gesa.