Alle paar Jahre wieder verschafft uns ein kleiner Landschildkröterich, der nach seinem ersten spurlosen Verschwinden im Untergrund und Wiederauftauchen Monate später den Namen „Houdini“ bekam, sorgenvolle Zeiten. Seit 20 Jahren macht er das regelmäßig mit uns: Verschwindet im Spätsommer unter der Erde und ist „alle paar Jahre wieder“ auch mit einer ganzen Truppe Suchmenschen, die tagelang buddeln, beim besten Willen nicht auffindbar. Währen die anderen Schildkröten sicher überwintern, ist er weg…
Houdini hatte es mal wieder geschafft letzten August. Und nun ist er „so pünktlich und gewohnt wie immer“ zum Frühlingsanfang wieder da. Genauso heimlich aufgetaucht, wie er verschwunden war, absolut wohlbehalten und „dick und rund“ zurück bei seinem Kollegen Herr Schreiber im Schildkrötenhaus.
Willkommen zurück, Houdini! ❤ Statistisch haben wir jetzt nochmal 2-4 Winter Ruhe, bevor wir uns wieder (grundlos) um ihn sorgen müssen.
Warum wir ihn nicht einfach in einem „überschaubaren Hochsicherheitsgehege“ halten? Weil auf derart eingeschränktem Raum, ohne die Möglichkeit, abzutauchen, wenn er es für richtig befindet, sein Leben nicht sein Leben wäre. Houdini war ein Wildfang. Entführt aus seinem Leben und der Freiheit – er war lange erwachsen und wahrscheinlich schon viele Jahrzehnte alt – landete er in einem Schuhkarton in einem Kinderzimmer. Vor einem weiteren „Leben“ unter diesen furchtbaren Umständen konnten wir ihn bewahren.
Auch wenn er das Überwintern draußen immer gut übersteht, hoffen wir, so oft wie möglich seinem Verschwinden vorbeugen zu können, indem wir ab jetzt wieder jeden Tag draußen herumkriechen um ihn jeden Abend ins Bett zu bringen, falls er sich nicht selbständig eingefunden hat – wieviele Jahrzehnte auch immer! ❤ 🐢
