Jetzt laufen sie draußen herum, machen ihre Hühnersachen und leben. ❤🐔
Fast nackt, mit hängenden Köpfen, komplett erschöpft, jede von ihnen dazu mit weiteren, individuellen Gebrechen und Krankheiten. Im Januar 2023 sollten sie geschlachtet werden, weil sie nach ca. anderthalb Jahren als „Legehennen“ am Ende ihrer Kräfte waren.
Die Lehmanns stammen aus Käfighaltung, heute „Volierenhaltung in Kleingruppen“ genannt. Wer denkt da schon an 80.000 Hühner in einem Betrieb, die in Käfigen auf Draht sitzen, niemals Sonne sahen, niemals herumliefen, niemals sandbadeten?
Hennen, deren körperlicher und psychischer Zustand elend ist. Aufgrund der Haltung, aufgrund der angezüchteten „Spitzenlegeleistung“. In 100 Wochen legt ein solches Huhn 481,9 Eier – sagt der „Produktkatalog der Herstellerfirma“.
Die wenigsten dieser Tiere werden allerdings 100 Wochen alt. Die, die nicht schon viel früher sterben, infolge bakterieller Infektionen, mit Knochenbrüchen, Legedarmentzündungen, erreichen dieses Alter ebenfalls selten. Ihr Leben endet – ganz unabhängig davon, ob sie aus Käfig-, Boden-, Freiland- oder Biohaltung stammen – im Schlachthof, sobald ihre „Eierproduktionsleistung“ sinkt und sie nicht mehr lukrativ genug sind.
Die Lehmanns waren seit ihrem Einzug in medizinischer Behandlung, die Henne, für die wir überhaupt keine Hoffnung hatten, lebt auch nach wie vor. Alle sechs Hennen essen jetzt gut, laufen herum, trauen sich, ihre neue Umgebung zu erkunden, versuchen sogar, zu fliegen, was ohne Federn erst einmal unmöglich war.
Heute ist fast alles gut – bis auf die Schäden, die aufgrund der enormen Eierproduktion ihren Körpern immer erhalten bleiben werden. Sie können jetzt alles tun, was ein Huhn normalerweise tut, wenn es nur kann. Leben, um zu leben.🐔