Was Holly mit dieser Frisur ganz gut erklären kann: Die Sache mit der Schafwolle. 🐑

Bei Holly ist es jetzt schon wieder grenzwertig, da hat sich so allerlei Gedöns in die Wolle gehäkelt: Heu und kleine Ästchen, hier und da ein Küttel, lauter Dinge, die in kein Fell gehören. Die Brombeerranken, die sie sich bisweilen einstrickt, sammeln wir natürlich täglich ab. Und den Ponyschnitt für die freie Sicht, den gibt es auch regelmäßig.

„Woll“-Schafen wie Holly wurde abgezüchtet, einen natürlichen Fellwechsel zu haben. Wildschafe wechseln selbstständig Sommer- und Winterfell („Haarschafe“ wie Kamerun- und Barbadosschafe und ein paar ursprünglichere Rasen wie die skandinavischen Guteschafe können das auch), alles andere würde auch keinen Sinn machen, weil sie sonst mit immer dickeren Filzplatten um sich leben müssten.

Schafe „mit Wolle“ müssen also leider geschoren werden, weil schafzüchtende Menschen „diesen Blödsinn verbockt haben“. Schafe hassen es, wenn sie geschoren werden, auch wenn es bei uns natürlich so ruhig und schonend wie es geht gemacht wird; sie müssen fixiert werden, allein das finden sie furchtbar. Wir scheren im Gegensatz zu „Profis“, die die Schafe oft „gnadenlos umhauen“ und ihnen alle Beine langziehen, die Tiere meist im Stehen, manche sogar mit Schere. Bis es in diesem Jahr so weit ist. vergehen noch einige Wochen: wenn wir die Schafe vor Mai/April scheren würden, frieren sie. Geht also auch nicht.

Es wäre so überflüssig, wenn einfach niemand mehr Schafe züchtet, die unnatürliches Wollwachstum haben und keinen natürlichen Fellwechsel können. Dazu kommt, dass Wolle hierzulande heute nicht mal mehr Profit bringt. Die Schafe leiden also „für nichts“. Und die Wolle tragen sie immer mit sich, je nach Rasse und Tier gibt es welche, wo dann Urin im Fell bleibt, die Haut sich entzündet, bei Regen schleppen sie kiloweise weiteren überflüssigen Ballast rum und im Sommer ist es heiß unter der Wolle.

Wolle ist also kein „Naturprodukt“ – und für Schafe wirklich keine gute Erfindung. Sie hält im Winter nicht mal wärmer als ein Schaffell mit kurzen Haaren. Holly nimmt´s, wie es ist. Noch schlimmer als einmal im Jahr geschoren werden zu müssen wäre für sie gewesen, in dem Tierversuchslabor zu sterben, in dem sie geboren wurde.

Schwein Pauline im Land der Tiere, einem Lebenshof für ehemalige "Nutztiere" in Mecklenburg-Vorpommern, idyllisch gelegen im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe zwischen Hamburg und Berlin

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