Ziegen im Land der Tiere

Die  ersten Ziegen im Land lebten noch zusammen mit den Schafen. Da Ziegen, vor allem diejenigen mit Hörnern, allerdings jede Menge „Quatsch machen“, bekamen sie ihren eigenen Bereich und wohnen heute in und um Stall #3, der sogar für sie begehbar ist und perfekte Aussicht übers Land bietet. Die Ziegenställe stehen immer offen, so dass sie auf ihrem Areal tun und lassen können, was sie mögen.

Du möchtest die Ziegen im Land der Tiere unterstützen? Dann übernimm eine Patenschaft für alle Ziegen oder eine Patenschaft für eine spezielle Ziege (Links dazu unten bei der Einzelvorstellung der Tiere).

Die geretteten Ziegen Lohreley, Ärnie, Bärt und Bärta im Land der Tiere

Johannes von Jessenitz

Seine Geschichte begann mit einem Lost-Place-Video, bei dem aus den oberen halb eingestürzten Etagen einer einst prächtigen Villa aus dem vorletzten Jahrhundert eine Ziege durch ein Loch nach unten schaute. Wir fuhren hin. Und trafen gleich beim ersten Mal auf die scheue Ruinen-Ziege, die dort „mutterseelenalleine“ wohnte. Und ein wirklich sicheres Örtchen gefunden hatte mitten im Wolfsgebiet. Vermeintlich sicher, denn bei jeder Bewegung in der Ruine hätten weitere Teile der alten Villa einstürzen können. Das machte die Sache mit dem Plan, wie es gelingen könnte, die Ziege zu retten, nicht einfacher.

Wir wären sehr dankbar, wenn liebe Menschen das Leben von Johannes von Jessenitz im Land der Tiere mit einer Patenschaft unterstützen.

Vermisstmeldung für eine Ziege gab es in dem Bereich keine. Beim Ordnungsamt hatte man nur vor längerer Zeit mal gehört, da sei eine „herrenlose“ Ziege ansässig. Für „längere Zeit“ sprachen dann auch die eindeutigen Ziegen-Spuren in einer der oberen Einsturz-Etagen, die wir in der Zeit fanden, wo wir uns heranpirschten an die verlorene Ziege. Die Idee, den jungen Herrn irgendwo im Haus in eine Falle locken und einfangen zu können, verwarfen wir aus Sicherheitsgründen und aufgrund der Tatsache, dass die alte Villa über gefühlte 1327 Fluchtlöcher verfügte, gleich beim ersten Besuch. Also Plan B: sein Vertrauen finden. Wir fuhren täglich hin. Brachten Essen, Wasser und Zeit mit. Was die Lost-Place-Ziege so interessant fand, dass wir „Fangversuchsübungen“ machen konnten. Übungen mit Keksen und Halsband, ohne dass Mensch sich dabei bewegt.

Genau das fruchtete. Und nach etwas mehr als einer Woche und etwa 500 gefahrenen Besuchs-Kilometern saß er dann bei uns im Auto. Wir forschten schon vorher, ob irgendwo wer sei, der „Anspruch auf ihn erhebt“. Aber die Grundstücksbesitzerin hatte keine Ziege, war selbst ewig nicht mehr dort. Das Grundstück war seit langer langer Zeit „lost“. Nicht in irgendjemandes Nutzung. Auch das in die Nachforschung einbezogene Veterinäramt kam nicht weiter, trotz der Tatsache, dass Ohrmarken an Ziegen eigentlich „eindeutig“ sein müssen – also zweifelsfrei „Besitzer“ nachvollziehbar ausfindig zu machen sein sollten bei jedem Tier. Das Einzige, was herauszufinden war, war der Ort seiner Geburt: ein „Bio-Milchziegenbetrieb“ im Norden, in dessen Besitz er aber nicht mehr war: männliche „Milchziegen“-Ziegenlämmer werden entweder sehr schnell innerhalb der ersten Lebenswochen verkauft oder geschlachtet (oder beides…). Was wann nach seiner Geburt geschah, wann und wieso er zur Lost-Place-Ziege wurde, blieb unklar. Und somit Johannes von Jessenitz im Land der Tiere.

Eine weitere kuriose Überraschung brachte dann noch seine zweite Ohrmarkennummer, weil wir sie schon kannten von einer anderen Ziege, mit der wir seit vielen Jahren sehr vertraut sind – aber das ist noch eine ganz andere Geschichte, deren Geheimnis wir vielleicht irgendwann ergründen können. Klar ist bislang nur, dass er jetzt hier zufällig einen Teil „Familie“ wiedergefunden hat, eine Artgenossin, mit der er ein Stück Vergangenheit teilt. Vielleicht sollte es auch so sein.

Frau Lienchen

Die Ziegen Frau Lienchen und Lama und Schaf Mausi waren Teil eines „Steichelzoos“ auf einem Reiterhof, der mitsamt Tieren irgendwann verkauft wurde. Sie und die anderen „Streichelzoo“-Tiere kamen vor Jahren als „Geschenke“ dort hin, daher ist nicht überliefert, wie alt die drei wirklich sind. Vielleicht zwischen acht und zwölf Jahren, vielleicht auch älter. Ende August 2024 verließen sie den Hof, nachdem es Ärger mit dem Veterinäramt gegeben hatte, und zogen als Patientinnen ins Land der Tiere ein.

Frau Lienchens Gefährtin Lama verstarb bereits wenige Wochen nach ihrer Ankunft, auch von Schaf Mausi mussten wir inzwischen Abschied nehmen.

Frau Lienchen freut sich über liebe Menschen, die ihr Leben im Land der Tiere mit einer Patenschaft unterstützen.

Alle haben gesundheitliche Probleme mitgebracht. Frau Lienchen kam zitternd, wusste nicht, auf welchem Bein sie stehen sollte, weil alle schmerzten. Dazu Lungenwürmer und andere Parasiten. Sie brauchte sofortige tierärztliche Behandlung und war zum Glück schnell auf dem Weg der Besserung.

Ärnie

Geburten gehören im Land der Tiere eher weniger dazu. Es sei denn, es zieht jemand ein, der ohne unser Wissen schon jemanden mitbringt. Ziege Bärta muss ganz kurz vor ihrer Rettung im Oktober 2019 noch „intensiven Kontakt“ zu einem ihrer männlichen Mitbewohner gehabt haben. Das Ergebnis davon hat sie am 22. März 2020 bekommen: Zwei supersüße kleine Söhne namens Ärnie und Bärt!

Sie sollten an der Seite ihrer Mutter groß werden und für immer bei ihr bleiben. Leider verstarb Ärnies Bruder Bärt im Dezember 2024 nach kurzer schwerer Krankheit. Für Ärnie ein harter Verlust, er und sein Bruder waren unzertrennlich – beim gemeinsamen Quatsch machen und auch sonst. Heute lebt Ärnie mit seiner Mutter Bärta, Tante Lohreley und den anderen Ziegen zusammen.

Zu seinem Glück braucht Ärnie noch liebe Menschen, die sein Leben mit einer Patenschaft unterstützen!

Bärta Edelweiß

Als wir im Oktober 2019 zu einer „schlechten Ziegenhaltung“ ein paar Ortschaften weiter gerufen wurden, ahnten wir noch nicht, dass es ein ungeplanter Rettungseinsatz für uns werden würde. Was wir vorfanden, war mehr als schlecht. Die Tiere lebten in Mist und Müll, viele waren so krank, dass sie dringend tierärztliche Behandlung benötigten. Geld dafür und für Futter hatten die Tierhalter nicht. Aber immerhin letztendlich das Einsehen, dass es so nicht weitergehen konnte.

Wir wären sehr dankbar, wenn liebe Menschen die Rettung und das Leben von Bärta mit einer Patenschaft unterstützen!

Bärta hat ihr Glück, ins Land der Tiere einziehen zu können, ihrer Freundin Lohreley zu verdanken. Lohreley stand zurückgezogen im Stall hinter den anderen Ziegen, mit schiefem Kopf und muss furchtbare Schmerzen gehabt haben. Ihr stark entzündetes zerrissenes Ohr war eine undefinierbare Masse aus Eiter, Krusten und totem Gewebe. Die Verletzung war schon sehr alt – darum gekümmert hatte sich niemand.

19 Tiere holten wir innerhalb weniger Tage aus dieser „Haltung“. Lohreley mit ihrem schlimmen Ohr konnten wir einfach nicht dort lassen und zum Glück die Tierhalter überzeugen, dass die arme Ziege ins Land der Tiere ziehen würde. Und zwar keinesfalls alleine, sondern zusammen mit ihrer alten Leidensgenossin und besten Freundin: Bärta.

Lohreley, die Anderthalbohr-Ziege

Als wir im Oktober 2019 zu einer „schlechten Ziegenhaltung“ ein paar Ortschaften weiter gerufen wurden, ahnten wir noch nicht, dass es ein ungeplanter Rettungseinsatz für uns werden würde. Was wir vorfanden, war mehr als schlecht. Die Tiere lebten in Mist und Müll, viele waren so krank, dass sie dringend tierärztliche Behandlung benötigten. Geld dafür und für Futter hatten die Tierhalter nicht. Aber immerhin letztendlich das Einsehen, dass es so nicht weitergehen konnte.

Wir wären sehr dankbar, wenn liebe Menschen die Rettung und das Leben von Lohreley mit einer Patenschaft unterstützen!

Lohreley stand zurückgezogen im Stall hinter den anderen Ziegen, mit schiefem Kopf und muss furchtbare Schmerzen gehabt haben. Ihr stark entzündetes zerrissenes Ohr war eine undefinierbare Masse aus Eiter, Krusten und totem Gewebe. Die Verletzung war schon sehr alt – darum gekümmert hatte sich niemand. Ob sie durch eine herausgerissene Ohrmarke, einen Biss, durch Steckenbleiben in Stacheldraht oder menschliche Gewalt entstanden war, bleibt unklar.

19 Tiere holten wir innerhalb weniger Tage aus dieser „Haltung“. Eins davon ist Lohreley. Wir konnten sie nicht dort lassen und zum Glück die Tierhalter überzeugen, dass die arme Ziege ins Land der Tiere ziehen würde. Und zwar nicht alleine, sondern mit einer ihrer alten Leidensgenossinnen: Bärta.