Liebevolle Erinnerungen
An dieser Stelle möchten wir unserer ehemaligen Mitbewohnerinnen und Mitbewohner gedenken. Danke, dass wir euch ein Stück eures Weges begleiten durften. Wir werden die Erinnerung an euch immer in unseren Herzen tragen.

Kater Klaus
Kater Klaus hat sie geliebt, die Sonnenuntergänge am Tor. Und wir die Sonnenuntergänge mit ihm.
Die Sonnenuntergänge an dem Tor zum Land der Tiere, wo er vor zehn Jahren bei Sonnenaufgang ausgesetzt wurde. Als er „vom Himmel fiel“ dachten wir, okay, wir füttern ihn durch, kümmern uns, er bleibt oder geht wieder. Dass es dann wurde, wie es wurde, damit hat niemand gerechnet, außer vielleicht Klaus selbst: Es wurden zehn Jahre Glück daraus. Tiefe Verbundenheit. Viele Freundschaften, eine Menge Abenteuer und unfassbare Angst um ihn. Wegen der Abenteuer.
Helga
Endlich leben. Und die eigenen Kinder aufwachsen sehen.
Das konnte Mama Helga im Land der Tiere. Vor ihrer Rettung wurden sie und ihre Familie einzeln in engen Buchten in einem dunklen, verdreckten Taubenschlag gehalten. Die Buchten so klein, dass die Kaninchen sich nicht einmal aufrichten konnten. Doch dann kam ihr Halter, ein „Kleintierzüchter“, nicht mehr aus dem Krankenhaus zurück. Liebe Menschen sahen das Leid der Kaninchen und sorgten dafür, dass die „Schlachtkaninchenzucht“ ein Ende hat – und die zwölf Kaninchen zogen im Sommer 2021 ins Land der Tiere.
Whitney und Waltraud
Etwas über ein halbes Jahr selbstbestimmt leben.
So viel Zeit blieb ihnen. Whitney und Waltraud Wurm, zwei völlig unterschiedliche Persönlichkeiten, beide mit dem gleichen Ziel: leben. Das konnten sie so richtig erst nach ihrer Rettung. Im Oktober 2024 holten wir nach einem Todesfall zwölf Hühner aus einer Privathaltung ab: Familie Wurm. Die Hühner wurden als „Eierproduzentinnen“ gehalten, auf wenigen Quadratmetern, ohne Auslauf im Grünen und scheinbar auch ohne medizinische Betreuung.
Denn die Hühner kamen in katastrophalem Zustand an. Sie waren voller Würmer und anderer Parasiten, sehr dünn, hatten sich bereits gegenseitig bepickt. Whitney und Waltraud waren zwei von ihnen, und wie die anderen gezeichnet von dem Ort, wo sie vorher lebten. Beide brachten Baustellen mit. Und doch: beide kämpften.
Piggidy
Mit Piggidy fing alles an. Na ja, nicht „Alles“ – aber mit der Rettung von ihr und ihrem Freund Eberick zogen im Jahr 2021 die ersten Meerschweinchen ins Land der Tiere ein. Sie und ihrem Freund haben im Lauf der Jahre und heute viele andere Meerschweinchen zu verdanken, dass Piggidy & Eberick sozusagen die Meerschweinchenzuflucht „erfanden“ und eröffneten.
Ecki
Ecki hieß manchmal auch nicht Ecki, sondern „Der Hirsch“. Denn das war seine Selbstwahrnehmung: beindruckende Größe, Chef der Meerschweinchengruppe, unangefochten, selbstverständlich. Dafür bekam Ecki, in Wahrheit ein eher kleiner Mann und auch nicht mehr taufrisch, regelmäßig auch mal einen Rüffel. Auch von seinen Mädels, also denen, die sein Verhalten nicht einfach gnädig ignorierten und ihren Ecki Ecki sein ließen. Bzw. „den Hirsch“.
Frieda
Nie wieder einsam.
Dass war der Grund, warum Frieda im März 2023 ins Land der Tiere zog. Vorher lebte sie in Käfighaltung in einer Wohnung. Als ihr Kumpel starb, kam ein neuer. Und dann war Frieda wieder alleine. Schließlich wollte ihre Halterin, dass Frieda nie wieder einsam sein muss und endlich richtig viel Platz zum Leben bekommt. Den hatte sie im Land der Tiere. Und alleine war sie auch nie wieder.
Walter
Walter war der letzte Überlebende einer Hamburger Kita-Kaninchenhaltung. Als das vorletzte Kaninchen dort eingeschläfert werden musste, war Walter alleine und die Fortführung der Haltung kam nicht in Frage. Für einen älteren Deutschen Riesen einen Lebensplatz finden? Fast unmöglich. Doch Walter hatte riesiges Glück, im Land der Tiere brauchte die damals alleinstehende Kaninchendame Norma dringend Gesellschaft. Und so zog er ein.
Diego
Über 14 Jahre verbrachte Diego in einem kleinen Garten in der Großstadt, auf engem Raum zwischen den Häusern zusammen mit einer anderen Ziege. Als diese starb und Diego tieftraurig und alleine war, kümmerten sich Menschen, die Diego kannten, um eine Lösung für ihn. Die Suche nach einem Ort, wo er in Ruhe seinen Lebensabend gemeinsam mit anderen Ziegen verbringen konnte, führte Diego ins Land der Tiere. Im September 2022 zog er ein und machte mit über 14 Jahren nochmal einen Neuanfang.