Adieu liebe Alex
Vielleicht bewegt dein Schicksal irgendjemanden…
Ein Huhn hat eigentlich eine Lebenserwartung von über 10 Jahren. Sofern es kein „optimiertes Produkt“ der Tierindustrie ist, bei dem nur eine Eigenschaft zählt: „Leistung“. „Leistung“ in Form von Fleisch ansetzen oder Eier legen… – der Rest interessiert niemanden. Alex schlüpfte als „Masthuhn“, zwar „bio“, aber trotzdem auf enormen Fleischansatz gezüchtet.
Das Krätzchen alias Gini
Langschläferin, Baustellenaufsicht, Schildkrötenhüterin
Ob es irgendwann Routine wird, wollte einmal ein Journalist bei seinem Besuch im Land der Tiere wissen. Nein, wird es nicht! Der Tod derjenigen, deren Leben wir ein Stück lang begleiten durften, wird niemals Routine. Nicht einmal, wenn er „akzeptabel erscheint“, weil jemand sehr alt und schon lange sehr krank war. Und es tröstet auch nicht, wenn wir ihm vor seinem Tod zu einem guten, glücklichen Leben verhelfen konnten, welches viel länger war, als wir zu hoffen gewagt hatten.
Zeus
Nur anderthalb Jahre Sicherheit, Freiheit, Freude und Zeit für Freundschaften sind ihm geblieben. Bevor Zeus ins Land der Tiere einzog, saß er lange Zeit ohne realistische Vermittlungschane in einem spanischen Tierheim. Wie furchtbar sein Leben davor war, können wir nur erahnen: Seine Besitzer, wo er als Wachhund lebte, ließen ihn beim Auszug einfach zurück.
Heinz
Das Beste machen aus der wenigen Zeit, die bleibt: In den letzen beiden Lebensmonaten von Heinz haben wir unser Bestes gegeben, um Heinz sein Leben, welches nach seinem Fußbruch wegen vieler Komplikationen von Tag zu Tag schwieriger wurde und nicht mehr selbständig zu meistern war, so schön wie möglich zu machen. Die Hoffnung, er könne wieder gesund werden, wieder laufen, mussten wir schon vor einiger Zeit aufgeben.
Mausi, die blinde Riesin
Katzen sagt man nach, sie hätten 7 Leben. Bei Kaninchen Mausi war es ähnlich. Mausi gehörte zu den ersten Einwohnerinnen im Land der Tiere. Als junges Kaninchen im Wald ausgesetzt kam sie vor 5 Jahren über ein Tierheim zu uns. Ihre Zielstrebigkeit, ihre Lust am Leben und ihre Toleranz gegenüber anderen Tieren von Schildkröte bis Ratte waren unglaublich. Sie hat uns gezeigt, wie fabelhaft ein blindes Kaninchen ein Leben als Freilaufkaninchen meistert. Wir haben in der Zeit, wo sie bei uns war, mehr als einmal um ihr Leben gekämpft – und täglich ihre entspannte Furchtlosigkeit bewundert. Sonntag mussten wir uns von ihr verabschieden. Adieu, Mausi.
Vrauke, die Ex-Legehenne
Kleines Huhn, große Angst, kupierter Schnabel: Vrauke lebte ein Leben als „Legehenne“, bevor sie ins Land der Tiere einzog. Bei kommerziell gehaltenen Hennen zur Eierproduktion ist es nach wie vor üblich – obwohl dem Tierschutzgesetz nach verboten – den Vögeln schon in der Brüterei die Schnäbel zu kupieren, damit sie sich im Stress in den Ställen nicht gegenseitig schwer verletzen.
Herr Hempel – Chaos muss sein
Im ersten Leben eingesperrtes Kinderspielzeug, im Leben bei uns sorgt er dafür, dass es im Zwergengehege immer aussieht „wie bei Hempels unterm Sofa“. Stroh durfte grundsätzlich nicht in den Häusern liegen, sondern gehörte vor die Tür geräumt. Richtig gemütlich war es erst, wenn noch ein Futternapfinhalt dazu geschüttet und alles ordentlich mit dem Untergrund vermengt wurde. Wir denken an dich, Herr Hempel.
Lotte, Schaf-Charme in Person
Das liebe uralte Lottchen konnten wir bereits im Jahr 2008, seinerzeit für Animal Rights Watch ARIWA, retten und auf einer Pflegestelle des Vereins unterbringen. Lotte und sieben weitere Kamerunschafe waren der klägliche überlebende Rest einer Herde Kamerunschafe. Die Besitzerin bat uns um Hilfe und Auflösung ihrer Schafhaltung, nachdem sie insgesamt 31 tote Schafe zu beklagen hatte.
Samson, der taube Widder
Samson wurde auf einem Wanderparkplatz entsorgt, hatte zahlreiche Bissverletzungen. Seine Schreckhaftigkeit und Unsicherheit erklärte sich schnell: Samson war taub. Seine Ohren waren komplett zu – bei Widderkaninchen kein seltenes Problem. Ganz kaninchenuntypisch war er frei frei von jeglicher Aggression anderen Kaninchen gegenüber. Er verstarb in 2015.
Die schwarze Else – Chefin der Zwergenbande
Else kam abgemagert und unterernährt zusammen mit ihrem Neffen als „Rest einer privaten Hobbyzucht“ zu uns, weil der Besitzerin das Geld fürs Futter ausgegangen war. Zimperlichkeit im Umgang mit ihren Jungs konnte Else nicht vorgeworfen werden. Wir vermissen dich, Else.